Hafenstau in Brasilien

Brasilianische Häfen erleben erhebliche Verzögerungen. Derzeit gibt es gravierende Probleme, die alle Reedereien im Handel zwischen der südamerikanischen Ostküste und Nordeuropa betreffen. Jahrzehntelange Unterinvestitionen in die brasilianische Hafen- und Infrastruktur haben sich in diesem Jahr und insbesondere in den letzten zwei Monaten deutlich bemerkbar gemacht. Alle Reedereien erleben massive Verzögerungen beim Anlegen in vielen großen brasilianischen Häfen, insbesondere in Santos. Allein der Hafen von Santos wickelt rund 43 % des gesamten brasilianischen Warenverkehrs ab und hat Schwierigkeiten, mit den steigenden Mengen und den neuen, größeren Schiffen der Reedereien Schritt zu halten. Die geringe Produktivität trägt zur aktuellen Situation bei (beispielsweise werden in Rotterdam mit der gleichen Anzahl an Mitarbeitern zehnmal so viele Container pro Stunde umgeschlagen wie in Santos!). Schiffe treffen pünktlich zu den gebuchten Anlegefenstern ein, nur um dann mit Verzögerungen von 12 Stunden bis zu zwei vollen Tagen konfrontiert zu werden. Auch andere Häfen wie Rio de Janeiro, Sepetiba und Paranaguá haben ähnliche Probleme. Das seit Mitte August anhaltende sehr schlechte Wetter in den südlichen Häfen, das auch die Region des Río de la Plata betrifft, hat die ohnehin schon sehr schwierige Lage weiter verschärft. Reedereien sind täglich gezwungen, Fahrpläne anzupassen und Häfen auszulassen, um spätere Anlegezeiten zu ermöglichen. Wir erholen uns noch immer von den Folgen der ungewöhnlich häufigen Hafenauslassungen, bei denen Ladung auf nachfolgende Schiffe verlagert wurde und die Schiffe für die nächsten zwei Wochen voll ausgelastet sind. Trotz der kürzlich erfolgten Eröffnung zweier neuer privater Liegeplätze in Santos dauern die Baggerarbeiten kurzfristig noch an, wir hoffen jedoch auf eine baldige Verbesserung der Lage. Dem heutigen Fahrplanbericht zufolge kommt es weiterhin zu erheblichen Verspätungen bei Ankunft und Abfahrt in Santos. Häfen in Mittel- und Südbrasilien (Santos, Paranaguá und Itapoa) sind derzeit von dichtem Nebel betroffen, was erneut zu Hafenschließungen und erheblichen Schiffsverspätungen führt. Alle aktuellen Verzögerungen liegen außerhalb des Einflussbereichs der Reedereien. Sollten Sie Kunde von Neptune's sein und vermuten, dass Ihre Sendungen betroffen sein könnten, wenden Sie sich bitte an Ihren Kundenbetreuer. Dieser hilft Ihnen gerne weiter.